FPV-Rakete
Im hier vorgestellten Projekt wurde ein Raketenmodell mit FPV ausgerüstet. Da man bei Raketen, die ohne spezielle Lizenz (T2-Schein) geflogen werden dürfen, sehr limitiert mit dem Antrieb und somit dem Startgewicht ist, war eine möglichst "schlanke" FPV-Ausstattung wichtig. Die wichtigsten Komponenten sieht man hier:
Die Stromversorgung übernimmt ein kleiner LiPo (2S, 250mAh). Die Kamera ist eine Mikro-Weitwinkel-Kamera (Gewicht ca. 1g, 90° Öffnungswinkel, 420TVL, 5V) von Foxtech. Als Videotransmitter kommt der Nano Stinger 25mW von Iftrontech zum Einsatz. Zusätzlich befindet sich noch ein BEC in die Rakete, um 5V für die Kamera bereitzustellen.
Als Sendeantenne wird eine SPW-Antenne verwendet, siehe zirkular polarisierte Antennen. Die Elektronik findet gut Platz in der FPV-Kapsel, die Antenne wird dabei von der Raketenspitze geschützt:
Der rote Pfeil deutet auf das Objektiv der Mikrokamera, das seitlich aus der Kapsel herausschaut. Links im Bild sieht man die Schnüre, die vom Boden der Kapsel zum Fallschirm (aus Nylongewebe) führen. Nach der Trennung vom Rumpf am Gipfel der Flugbahn schwebt die Kapsel dann mit der Spitze nach unten langsam dem Boden entgegen.
Hier sieht man die fertig zusammengesetzte FPV-Rakete auf der Startrampe (unten die Stahlplatte, auf die der Düsenstrahl beim Start trifft). Das Modell ist eine modifizierte "SuperBird" (Hersteller: Quest Aerotech) mit 35mm Durchmesser:
Die Original-C-Motorhalterung wurde durch eine für Motoren der Schubklasse D ersetzt, die derzeit stärksten "lizenzfreien" Raketenmotoren für Modellraketen. Damit sind maximal ca. 180g Startgewicht möglich, die FPV-Rakete wiegt momentan 155g. Im folgenden Bild sieht man die Rakete nach der Landung mit den entfalteten Fallschirmen an Rumpf und FPV-Kapsel:
Die ersten Testflüge waren ziemlich erfolgreich; aber die Optimierung von Kamera- und Sendetechnik geht weiter. Die Video-Übertragung aus der FPV-Kapsel zur Bodenstation bzw. Videobrille ist beim Start sehr gut. Am Gipfelpunkt der Flugbahn, wenn die Kapsel vom Rumpf getrennt wird und die Fallschirme aufgehen, hat man allerdings viele Störungen, da die SPW-Antenne eine zwar runde, aber in Achsenrichtung nur schwache Abstrahlung hat (immerhin besser als eine Stabantenne). Wenn die Kapsel dann langsam am Fallschirm nach unten sinkt, wird das Signal wieder besser; man sollte ein gutes Stück seitlich versetzt von der Startrampe stehen und nicht direkt unter der Kapsel, um guten Empfang zu haben.
Hier einige Standbilder vom Videorecorder der Bodenstation. Im Bild rechts oben sieht man den Rumpf der Rakete unmittelbar nach der Trennung von der Kapsel, der Fallschirm ist dabei links oben außerhalb des Bildausschnitts.